Chronik

Zur Geschichte des SC Borussia Lichtenberg e.V.

Die Anfänge der Schachabteilung liegen leider weitestgehend im Dunkeln. Die ersten bekannten Daten sind mit dem Eintritt des Schachfreundes Frank Sündermann im Jahre 1983 bekannt. Damals hatte die Sektion Schach der BSG Motor Lichtenberg etwa 20 Mitglieder, die sich vorwiegend aus dem Erwachsenenbereich zusammensetzten. Regelmäßig starteten ein bis zwei Mannschaften im Spielbetrieb.

Aktivitäten im Nachwuchsbereich wurden dann vor allem durch das Engagement von Frank Hoppenheidt entfaltet, der im Jahre 1986 mit einer Kindergruppe von der SG am Roederplatz in die BSG Motor Lichtenberg eintrat.

1986 startete erstmals eine Jugendmannschaft bei der Lichtenberger Kreismeisterschaft.

Nach dem Wegzug von Frank Hoppenheidt Anfang 1990 hielt Axel Roeser die Abteilung zusammen. Die 5 Kinder der Altersklasse 9/10 konnten sich in dieser schwierigen Zeit, mit quasi einem Spieler weniger, nicht nur für das Finale des letzten DDR-Pionierpokals qualifizieren, sondern in diesem sogar einen hervorragenden 6. Platz belegen.

Im Sommer 1990 stieß Markus Spindler mit seiner Truppe (DDR-Meister und DDR-Pokalsieger) hinzu. In den nachfolgenden Jahren konnten beachtliche Erfolge erzielt werden. Erwähnt seien mehrere Deutsche Meister und Vizemeistertitel im Schulschach mit der Mannschaft des Coubertin-Gymnasiums, der zweifache Gewinn des Lasker-Pokals, Berliner Mädchenmannschaftsmeister unter 20 Jahren 1997/98 und 1999/2000, Berliner Jugendmannschaftsmeister 1998/99 (unter 20 Jahren) u.v.m.

Im Zuge der Wende wird das Sportbüro im Trägerbetrieb Lufttechnische Anlagen aufgelöst. Die Delegiertenversammlung entscheidet sich daraufhin am 12. Dezember 1990 die BSG Motor Lichtenberg in den Traditionsnamen SC Borussia 1920 Friedrichsfelde umzubenennen und den Verein im Vereinsregister eintragen zu lassen. Dieses geschieht genau 11 Monate später am 12. November 1991.

Anfang der 90er Jahre begann sich die Schachabteilung einen guten Ruf für die Ausrichtung von verschiedenen Turnieren zu erwerben. So wurden bisher unter anderem zwei Deutsche Meisterschaften, 5 Jugend- und 3 Seniorenopen, sowie 11 mal das Abrafaxe-Kinderschachturnier ausgerichtet!

Seit dem Jahre 1992 unterstützt die Comiczeitschrift Mosaik die Aktivitäten der Abteilung und stellt unter anderem für das jährliche Abrafaxe-Kinderschachturnier nicht nur viele Preise, sondern auch die wahrscheinlich schönsten Pokale der Schachgeschichte zur Verfügung.

Die gute Kinder- und Jugendarbeit bewirkte, daß die Mitgliederzahlen der Abeilung ständig stiegen, obwohl es im Erwachsenenbereich durch Wegzüge zu einem Mitgliedermangel kam. Mittlerweile sind über 60 % der aktiven Mitglieder unter 25 Jahren. Um trotzdem den Spielabend der Erwachsenen aufrechtzuerhalten und die Mannschaften zu stärken, ging die Abteilung Anfang der 2000er eine Spielgemeinschaft mit der Schachabteilung des Vereines Bau-Union ein: Die SG Lichtenberg entstand. Die Mitglieder des sich gleichzeitig auflösenden Vereins SK Lichtenberg wechselten in die beiden Vereine. 2018 traten dann die Mitglieder der Abteilung Schach des SC Borussia 1920 Friedrichsfelde aus aus dem Mehrspartenverein aus und gründete ihren eigenen Schachverein. Seitdem besteht die SG Lichtenberg also aus dem SV Bau-Union Berlin und dem SC Borussia Lichtenberg.

Im Jahr 2020 traf Corona so einige, auch den Schachsport. Beim Mehrspartenverein SV Bau-Union Berlin gab es schon seit langem Nachwuchsprobleme in der Führungsebene. Im Laufe des Jahres stellte sich heraus, dass der neue Vorstand den Verein aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens wohl verschlanken würde. Davon war auch die Schachabteilung betroffen, die zu diesem Zeitpunkt nicht einmal mehr 20 Mitglieder, die meisten davon Rentner, zählte. Dies und Corona waren der Grund wieso, die Schachabteilung des SV Bau-Union vom Abteilungsleiter Ulli Fitzke zum 31.12.2020 aufgelöst wurde. Ein Teil der Bau-Unioner wechselte zu Borussia Lichtenberg, andere suchten ihr schachliches Glück anderswo.